Mittwoch, 10. April 2019

Bom caminho - buen camino

Mittwoch, 10. April 2019 - Von O Porriño nach Redondela - 21 km

Endlich - ein Tag ohne Regen!!!

Bevor es allerdings losgeht, werden heute erst einmal die ersten “Wunden” versorgt. Beim Laufen tut der Knöchel weh, wenn ich mich nicht bewege, ist zwar alles gut, aber ich habe mich gestern doch in die Apotheke aufgemacht und mein Problem geschildert. Der Apotheker hat meinen Fuß vermessen und kam dann nach einer gefühlten Ewigkeit mit einer Art Überzieher-Strumpf wieder.
Den habe ich brav gekauft und Arnika-Salbe obendrein und heute morgen nun alles aufgebracht und übergezogen.

Als ich dann loslaufe merke ich sofort: Ich habe den falschen Fuß “verarztet”. Wie blöd kann man doch sein.... Also an der nächsten Sitz-Möglichkeit angehalten und den richtigen Fuß mit dem Überzieher versehen.

Man merkt doch deutlich, dass die Galizier diesen Camino irgendwie in ihr Herz geschlossen haben. Die Menschen rufen einem “bon camino” zu, am Wegesrand sind “Pilgerdenkmäler” errichtet.


Und sobald man vom Wege abkommt, gibt es immer gleich jemanden, der einem den richtigen Weg zeigt.

Stillleben mit meinem Rucksack


Hier kommen auch die ersten “Horreos”, Lagerplätze für Mais und Getreide, die typisch für Galizien sind.


Nach 10 km kommt wieder passend ein kleines Café und dort sind schon Berit aus Berlin (die übrigens auch der Facebook-Gruppe “Camino Portugués” angehört, der ich auch vor Monaten beigetreten bin). Wir machen natürlich gleich ein Foto für die Gruppe. Bei Berit sitzen noch zwei Holländer - Jan und Albert, der allerdings seit Portugal den Namen Albertinho angenommen hat. Albertinho ist sehr lustig und jedesmal, wenn wir uns im Laufe des Tages wiedersehen, ruft er schon von weitem: “Willkommen Bielefeld”.


Übrigens sagte Berit aus Berlin sofort: Ach Bielefeld, ich sage jetzt mal nicht, dass es das ja eigentlich......nicht gibt. Guckst du - unser Image reicht weit!

Auch heute wieder: Natur pur. Links kräht der Hahn, daneben kläfft der Hund und rechts blökt das Schaf - määähhh.


Als ich sehe, dass ich heute auf der alten Römerstraße wandere, wird mein Schritt sofort andächtiger.


In der Ferne ist endlich Redondela in Sicht, es ist heute eine sehr anstrengende Strecke, da es ständig bergauf und bergab geht.


Die letzten 750 m bis zu meiner Unterkunft verlaufen nicht am Camino entlang. Und das ist das Problem, ungefähr jeder Zweite, dem ich begegne, möchte mich auf den Camino zurückführen....
Nette Menschen, die Galizier!

Aber irgendswann komme ich dann in meinem schönen Hotel rural an - mitten im Weinberg  - auf einer Anhöhe mit Blick auf die Stadt. Mir wird Schinken und Wein serviert und ich bin sofort versöhnt mit der anstrengenden Strecke. Nur schade, dass Andreas in der Stadt untergebracht ist. Noch mal da `runter - das geht nicht. Wir verabreden uns also für morgen auf dem Camino.











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