Sonntag, 7. April 2019

Bom caminho - buen camino

Sonntag, 7. April 2019 - Ponte da Lima - Pecenes, 14 und 8 km


Heute wird ein schwerer Tag - theoretisch. Es ist viel Regen angesagt und 560 Höhenmeter, die laut diversen Büchern bei Regen und Matsch schwer zu meistern sind, vor allem bergab.

Aber erst einmal starten wir nach einem richtig leckeren Frühstück bei zwar bedecktem, aber trockenem Wetter.

Es geht durch reizvolle und beschauliche kleine Dörfer, hier die Kirche von Arcolezo.



Was für hübsche Briefkästen sie hier haben!



Es soll laut Pilgerführer eine der reizvollsten Strecken sein. Das stimmt, es ist wirklich hübsch, schade, dass die Sonne fehlt. Natur pur, es ist kaum auszuhalten, wunderschön. Da fällt mir ein früherer Freund aus Studienzeiten ein, der bei so viel Lanschaft immer meinte: „Gegen so viel Natur kann ich gar nicht anrauchen...“ :-)


Andreas mit den langen Beinen ist vorausgegangen und wir haben uns in Revoltas im Café verabredet, um dann zu entscheiden: Wagen wir den gefährlichen Aufstieg zum Cruz dos Franceses?

In Revolta komme ich als erstes zu einer kleinen Kapelle, die sogar geöffnet ist.



Gegenüber ist das gesuchte Café und da ist schon mächtig `was los:
Nicht nur Andreas ist da, sondern auch Judith aus Holland und die beiden Kanadier Varia und Kent von den Prinz-Edward-Inseln. Mit den beiden bin ich in Arcos vor 2 Tagen zusammen losgelaufen, geschwindigkeitstechnisch haben wir uns dann aber getrennt, uns dann aber aufgrund der ein oder anderen Pause wieder getroffen, so dass wir uns schließlich mit dem Schlager von Howard Carpendale „Hello again“ grüßten.



Auch die 4 deutschen Mädels sind da, denen sich inzwischen die fröhliche Pilgerin aus Ulm angeschlossen hat, sodass aus ihnen nun die 5 deutschen Mädels geworden sind. Sie genießen ebenfalls erst noch einen Café,  bevor es an den Aufstieg geht. Dann kommt noch Maria aus Stuttgart um die Ecke und gesellt sich auch noch hinzu.

Und dann.....fängt es an, zu regnen. Wenn das kein Zeichen ist! Andreas und ich beschließen: Das ist ein Zeichen!

Von nun an trennt sich also der Weg in den „Nur-die-Harten-kommen-in-den-Garten-Weg“ und den „Weicheier-Weg“.


Wir entscheiden uns für letztere Variante. Und siehe da.... es finden sich noch zwei Gleichgesinnte: Judith aus Holland und Christa, eine der fünf deutschen Mädels, erweisen sich ebenfalls als Warmduscherinnen.

Wir lassen also Berg Berg sein und setzen unseren Caminho gut gelaunt 8 km später in Rubiaes fort.


Die letzten Kilometer bis zu unserer Unterkunft sind auch wieder sehr schön.



Leider sind wir nun so früh an der Casa, dass diese noch geschlossen ist, als wir ankommen. Andreas ruft an und erhält die Info vom Casa-Betreiber: I have lunch!

Ganz toll - und wir stehen hier im Regen!!! Zum Glück ist 500 m weiter eine Bar, die wir unverzüglich aufsuchen. Ich brauche jetzt etwas Heißes, das die Lebensgeister wieder weckt! Und es gelingt mir, dem Barbesitzer zu erklären, wie ein Grog geht. Der schaut zunächst etwas ungläubig, lässt sich aber auf das Experiment ein und ich erhalten einen wunderbar heißen und wohlschmeckenden Grog. Mit dem Rum hat er es auch gut gemeint.... hicks :-)

Irgendwann ruft der Casa-Vater dann Andreas an, er sei nun da und wir machen uns auf zurück zur Casa. Das ist schon mal wunderbar vorgeheizt, so dass wir den restlichen Tag im Warmen verbringen können

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