O Cebrero - ganz hoch oben in den Bergen Galiziens. Ein kleines Örtchen, das mit 1300 m über NN den zweithöchsten Punkt auf dem ganzen Jakobsweg darstellt.
In der Kirche Santa María gleich am Eingang des Ortes holen wir uns den Pilgerstempel. Die Kirche ist die älsteste Pilgerkirche auf dem Jakobsweg und befindet sich tief im Felsen, um den Stürmen standhalten zu können.Eine Besonderheit sind die Steinhäuser mit den Reetdächern überall im Ort.
Nun geht es wieder abwärts durch Piedrafita, über die Höhe Alto de San Roque mit 1.270 m, wieder durch eine herrliche Landschaft.
Links und rechts vom Weg blühende Erikahügel, mit Ginster dursetzt. Durch kleine Wäldchen... unbeschreiblich schön.
Wir kommen durch kleine Dörfchen, in denen reges "Tiertreiben" herrscht. Nur der Hund liegt überall völlig apathisch auf der faulen Haut und läßt sich durch uns in keiner Weise stören.
Zum Schluss ist der Weg recht mühselig, immer bergauf, berab. Und als wir endlich die Bar in Puerto o Poio erreichen, sind wir alle froh und sinken erschöpft auf einen Stuhl und löschen unseren Durst mit einer frischen, kühlen Clara (Radler).Aus heiterem Himmel hören wir plötzlich in der Ferne ein Donnergrollen. Wenige Minuten später verdunkelt sich der Himmel, und binnen Minuten zieht ein heftiges Gewitter auf. Zum Glück ist Oscar mit dem Bus schon da, und wir können den weiteren Abstieg zum Kloster Samos sicher im trockenen Bus zurücklegen.
Das Kloster Samos am Fluss Sarría wurde von Eremiten gegründet und immer weiter ausgebaut. Heute ist es ein Benediktinerkloster.
Ein kleiner Benediktinermönch führt uns durch das Koster und spricht so leise, undeutlich und rasend schnell, dass unser spanischer Führer Peter Luis (der Vater ist Deutscher) keine Chance zu einer ordentlichen Übersetzung hat und es bei einem immer wiederkehrenden "si si si si si si si si si..." belässt.
Zurück leisten wir uns ob des Regens ein Taxi. Das Abendessen ist wider Erwarten richtig gut - und endlich einmal nicht so eine Hetzjagd wie wir es sonst auf der ganzen Reise erleben. Im Norden Spaniens ist von der spanischen "mañana, mañana-Mentalität" überhaupt nichts zu spüren, das Essen geht zack zack, alles Schlag auf Schlag, und nach spätestens 1 Stunde ist man mit 3 Gängen und Café fertig. Nicht so hier - und ich bekomme sogar 2 Kühlmanschetten für meinen Weißwein!
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