Samstag, 6. April 2019

Bom caminho - buen camino

6. April  2019 - Balugães - Ponte de Lima - 21 km

4:25 Uhr - ein Riesenknall reißt mich aus dem Schlaf.... und gleich noch einer...
Ein Gewitter!!! Und ich allein in der Fremde, kein Herr Schatze in der Nähe, wohin ich flüchten könnte. Sofort sind auch Hahn und Hund wieder mit von der Partie, wie soll diese Nacht enden?

Aber irgendwann beruhigt sich die Lage, ich stelle den Wecker ab, bei dem Wetter muss ich nicht um 9 Uhr loslaufen.

Der gestrige Abend war richtig schön, in der Casa waren 4 Irinnen, 2 Holländerinnen und Andreas und ich. Essen war total lecker und als wir den Casa-Vater überredet hatten, den Kamin anzuzünden, wurde es ein sehr kuscheliger und gemütlicher Abend.

Heute morgen dann Sturzbäche vom Himmel.... was nun? Erst einmal lange frühstücken. Dann brechen zuerst die beiden Holländerinnen unerschrocken auf. Ich will da nicht raus und warte noch. Habe eine Wetter-App gefunden, die ab 10 Uhr besseres Wetter ansagt. Das überzeugt dann auch Andreas und er harrt mit mir aus.

Und tatsächlich - gegen 10 Uhr hört es auf, zu schütten und wir machen uns auf den Weg. Es kommt sogar die Sonner heraus. Andreas mit den schnellen Beinen geht dann seiner Wege, wir verabreden uns im nächsten Café. Leider fängt es dann doch wieder an zu regnen, ja sogar Hagelkörner fallen vom Himmel! Zum Glück nur ein Schauer, den Rest des Tages bleibt es dann trocken.

Heute gefällt mir der Weg richtig gut, keine Straße, schöne Feldwege mit wunderbarer Vegetation.



Ab und zu steht ein kleines Pilgerdenkmal am Wegesrand.



Es geht durch Weinberge. Die Reben sind hier schon etwas weiter als bei uns, haben schon grünes Weinlaub.



Nach ca. 10 km wünschen ich mir mal einen Halt, so ein kleines Café oder eine Bar wären jetzt perfekt.... Aber hier ist nichts, nur Natur. Doch während ich noch so vor mich hindenke und hinhoffe, biege ich um eine Ecke - und was ist da: ein Café, das eine große Jakobsmuschel ziert. Und wer sitzt da schon und lässt es sich gutgehen? Judith und Jenneke, die beiden Holländerinnen! Großes Hallo - aber wo bleibt Andreas? Kurz darauf ruft er an - er hat mit seinen schnellen Beinen das Café verpasst und ist schon auf dem Weg nach Ponte de Lima.



Hier im Café wird übrigens  wie fast überall auf dem Weg ein „Pilgermenü“ angeboten: Meist eine Suppe, ein Fleisch oder Hähnchen, Pommes und Salat für den Wahnsinnsbetrag von ca. 5-6 Euro.
Matthias und ich sind ja als Training für diesen Weg von Bielefeld aus Teile des westfälischen Jakobswegs gepilgert, u.a. zum Kloster Marienfeld, wo wir uns auch tatsächlich einen Stempel abgeholt haben für unseren Pilgerausweis. Als Belohnung für unsere 14 km sind wir dann natürlich in dem hochvornehmen Restaurant „Klosterpforte“ eingekehrt und mein Göttergatte hat tatsächlich nach dem Pilgermenü gefragt. Völliges Unverständnis bei dem etwas distinguierten Kellner....

So, heute Abend werden wir uns ein schönes Restaurant in der Altstadt von Ponte de Lima suchen und auf gute Wanderwetter für morgen hoffen.



1 Kommentar:

Gerlinde hat gesagt…

Hallo liebe Birgit, das liest sich alles sehr interessant, was Du erlebst und auch die Bilder vermitteln einen sehr guten Eindruck von Deinem Weg. Ich wünsche Dir heute einen schönen Tag mit viel Sonnenschein und einen sehr schönen Abend mit Deinen Reisegefährtinnen und -gefährten. Liebe Grüße von Gerlinde