Dienstag, 29. April 2008

Von Calzada de Coto durch die Meseta nach Calzadilla de los Hermanillos

Wir starten in Calzada de Coto und machen uns auf über eine alte Römerstraße, die "Via Trajana" durch die Meseta, die zu diesem Zeitpunkt im Frühjahr wunderschön grün ist!

Dieses Mal kein Regen, nur viel Wind, der einem herrlich um die Nase weht. Es ist ein wunderschöner Weg - Landschaft pur. Ebene soweit das Aute blickt. Am Horizont sind immer noch Gewitterwolken, das gibt dem Ganzen die perfekte Atmosphäre. Am Wegesrand: blauer Lavendel, gelber und weißer Ginster zwischen den Krüppelkiefern. Dann und wann ein paar Pappeln - einfach ein Traum.


Ich entscheide mich, das Schlusslicht zu bilden, denn in dieser tollen Landschaft stören mich die Gespräche über das Alltagsgeschehen bei Lidl und Aldi... Also lasse ich der Truppe eine Viertelstunde Vorsprung, so dass alle außer Sichtweite sind und marschiere hinterher, allein mit mir und meinen Gedanken.

Irgendwann treffe ich auf den kniekranken Heinz. Seine Frau hätte ihn am Liebsten am zweiten Tag wieder nach Hause geschickt (oder in ein Café gesetzt...), denn sie läuft sehr gerne kräftig und flott und muss nun immer mit ihm im Schneckentempo vorankriechen. Aber, wir wissen ja: Ein deutscher Mann kehrt nicht um! :-)

Ich jedenfalls mache mich schnell wieder aus dem Staub. Mit meinen Stöcken bin ich eigentlich ziemlich flott, aber da immer irgendetwas anliegt (Jacke aus - Jacke wieder an - trinken - Pipi - Pullover unter Jacke doch lieber aus ...) komme ich als Schlusslicht ganz gut klar.

Wie aus dem Nichts taucht plötzlich Calzadilla de los Hermanillos auf. Ein auch eher verlassen wirkendes Dörfchen mit nur ein paar Häusern. 2 Hunde begrüßen uns - und natürlich Oscar mit dem Bus vor der Pilgerherberge, in der wir uns auch dieses Mal berechtigterweise einen Stempel holen.

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